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Calibra, 1990
Geschrieben von Unregistrierter User am 31.08.2006 um 20:06:07

Unter dem Namen Opel Calibra stellte die Adam Opel AG auf der IAA 1989 ein Sportcoupé „in 2+2 Auslegung“ vor, welches ab März 1990 bei den Händlern stand. Der Calibra war der Nachfolger des im Herbst 1988 eingestellten Opel Manta. Im Gegensatz zum Manta, welcher über längs eingebaute Motoren und Heckantrieb verfügte, war der Calibra standardmäßig frontangetrieben und die Motoren waren quer eingebaut. Die Konstruktion basierte auf dem Opel Vectra. Während im Vectra jedoch eine starre Verbundlenker-Hinterachse zum Einsatz kam, gab es im Calibra bereits eine hintere Einzelradaufhängung. Besonders herausragend war damals der niedrige cW-Wert von 0,26, welcher den Calibra über viele Jahre zum „Aerodynamik-Weltmeister“ machte. Auch heute gibt es nicht viele Fahrzeuge, die diesen Wert unterbieten. Die Heckklappe des Calibra ähnelte der des Manta CC. Der Calibra wies einige stilistische Besonderheiten auf, so z. B. die nur sieben Zentimeter hohen vorderen Leuchteneinheiten. Ermöglicht wurden sie durch den Einsatz von Ellipsoid-Scheinwerfern, bei denen das Licht durch eine Linse austritt (ähnlich einem Dia-Projektor). Servolenkung, ABS, Airbags (ab 1993), Sportsitze, getönte Scheiben und Leichtmetallfelgen gehörten zur Serienausstattung. Der Grundpreis betrug 33.900,- DM.

Erhältlich war der Calibra zunächst mit zwei verschiedenen 2-Liter OHC-Motoren. Die Basismotorisierung bestand aus dem 85 kW/115 PS (C20NE) starken 2 l.des Omega, welcher auch in Verbindung mit einem Automatik-Getriebe lieferbar war. Serienmäßig war ein 5-Gang-Getriebe. Zweiter Motor im Angebot war der 2 l 16 V, er leistete 110 kW/150 PS (C20XE). Dieser Motor war der erste Serienmotor von Opel mit Vierventiltechnik und zwei obenliegenden Nockenwellen (DOHC), wenn man von früheren Wettbewerbsmotoren absieht. Der Motor galt zum Zeitpunkt seiner Einführung als der Benzinmotor mit dem höchsten Wirkungsgrad. Der 16-Ventiler kam auch im Opel Kadett E GSi 16V zum Einsatz. Die 110 kW des 16 V brachten den Calibra durch 196 Nm maximales Drehmoment nach 8,5 s auf 100 km/h. Der mittlere Verbrauch lag auch dank des günstigen cW-Wertes bei 9,2 l/100 km. Die Höchstgeschwindigkeit lag laut Fahrzeugbrief bei 223 km/h, die des 2 l-Modells bei 205 km/h. Beide Motoren waren mit einem Dreiwege-Katalysator ausgerüstet, das Motormanagement wurde von einer Bosch-Motronic übernommen.

1990 kam auch der vierradgetriebene Calibra 4×4 auf den Markt. Es war der erste Opel-PKW mit Allradantrieb. Es handelte sich um ein permanentes System, bei normaler Belastung auf trockener Straße gingen ca. 75 % der Antriebskraft auf die Vorderräder, der Rest an die Hinterräder. Bei auftretendem Schlupf an einer Achse konnte ein Zwischengetriebe mit Visco-Kupplung variabel bis zu 100 % der Motorleistung an die andere Achse geben, so dass immer für bestmögliche Traktion gesorgt war. Der Allradantrieb war zunächst in Verbindung mit beiden Motoren lieferbar, allerdings nicht mit Automatik-Getriebe. Der Calibra 2,0i 4x4 erreichte eine Höchstgeschwindigkeit von 198 km/h und eine Beschleunigung von 0–100 km/h in 11 Sekunden, die Höchstgeschwindigkeit des 16V lag bei 215 km/h und der Basispreis bei 44.215,- DM.

Im März 1992 kam der Calibra Turbo 4x4 als neues Spitzenmodell zu den Händlern. In ihm kam der 2,0-Liter-16V-Motor (C20LET) zum Einsatz, welcher mit einem KKK Turbolader (K16) und einem Ladeluftkühler nun 150 kW (204 PS) leistete. Bei dem Turbolader handelte es sich um eine Neu-Entwicklung, er war nicht angeflanscht, sondern in den Abgaskrümmer integriert. Der Turbo-Motor war serienmäßig mit einem 6-Gang-Getriebe und Allradantrieb kombiniert, ein Automatikgetriebe gab es für den Turbo nicht. Das maximale Drehmoment lag bei 280 Nm, welches bereits bei 2.400 U/Min anlag. Der Calibra Turbo war der schnellste seiner Art: Angegeben waren eine Höchstgeschwindigkeit von 245 km/h und eine Beschleunigung von 0 auf 100 km/h in 6,8 Sekunden. Er kostete 1992 49.880,- DM. Äußerlich unterschied er sich von den anderen Calibras nur durch 16-Zoll-Leichtmetallfelgen(Fünflochfelgen) in speziellem Turbo-Design und entsprechende Schriftzüge. Der Calibra 16V 4x4 entfiel in diesem Jahr.

Ab Modelljahr 1993 wurde für den Calibra auch ein Sechszylinder-Motor angeboten: Der 2,5-Liter-V6 (C25XE, später X25XE), welcher auch im Vectra und Omega B angeboten wurde, leistete 125 kW (170 PS) und bot ein maximales Drehmoment von 227 Nm bei 4.200 U/Min. Damit erreichte der Calibra maximal 237 km/h und beschleunigte in 7,8 Sekunden auf 100 km/h. Der V6 war auch mit Automatik-Getriebe lieferbar, aber nicht mit Allradantrieb. Der 2,0-16V-Motor (C20XE) wurde ersetzt durch einen neu entwickelten und der strengen Abgasnorm D3 angepassten 2,0-16V-Motor (X20XEV), nun leistete er 100 kW (136 PS). Allerdings konnte dieser nicht mehr an die Agilität und Spritzigkeit des C20XE anknüpfen. Einstiegsmotor war nach wie vor der 2,0i mit 86 kW (115 PS).

Zum Modelljahr 1995 erhielt der Calibra ein minimales Facelift. Das vordere Opel-Emblem befand sich nun nicht mehr auf der Motorhaube, sondern im Kühlergrill, welcher eine leicht geänderte Form bekam. Die Schriftzüge wurden geändert, der Innenraum erfuhr eine leichte Überarbeitung mit neuen Polsterstoffen und neuen Armaturen-Skalen. Auch die Felgen bekamen ein neues Design. Im November 1994 kostete der Calibra 2,0i 40.835 DM, der Calibra 16V 43.495 DM, der Calibra V6 51.070 DM und der Calibra Turbo 54.345 DM. Der Allradantrieb stand nur noch für den Calibra Turbo zur Verfügung.

Das Modelljahr 1996 brachte ein neues Außenfarbenprogramm mit sich, das Motorenangebot blieb dagegen unverändert. Als neues Einstiegsmodell ergänzte der Calibra Young die Modellpalette. Er war zunächst nur mit dem 2,0i-Motor und in vier verschiedenen Lackierungen zu haben und entsprach ansonsten der Calibra-Grundausstattung. Er stand im Januar 1996 für 40.725 DM bei den Händlern. Weitere Sondermodelle waren der Calibra Classic mit Klimaanlage, Lederausstattung, Bose-Soundsystem I und Schiebedach (60.325 DM als Turbo) sowie der Calibra DTM Edition (59.775 DM als Turbo). Dieses Modell war besonders sportlich ausgelegt mit breiteren Leichtmetallfelgen im DTM-Look, tiefergelegtem Fahrwerk und DTM-Schriftzügen. Beide Sondermodelle konnten mit allen verfügbaren Motoren bestellt werden.

Im April 1996 erschien das Sondermodell Calibra Cliff Motorsport Edition, mit welchem Opel seine Erfolge mit dem Calibra bei der DTM (Deutsche Tourenwagen Meisterschaft) 1994 und 1995 sowie bei der ITC (International Touring Car Championship) 1996 feierte. Er verfügte über eine geänderte Frontschürze von Irmscher mit zusätzlichen Lufteinlässen, eine leicht veränderte Heckschürze und lackierte Seitenleisten. Hinzu kamen Klimaanlage und ein Irmscher-Paket mit BBS-Leichtmetallfelgen in 16 Zoll und einem 30 mm tieferem Sportfahrwerk. Gut erkennbar war dieses Modell an den Cliff-Emblemen, mit welchen auch die DTM- und ITC-Calibras versehen waren. Mit Ende des Modelljahres 1996 endete die Produktion des Calibra-Turbo und damit auch des Allradantriebes im Calibra, da eine Anpassung des Motors an neue Abgas-Vorschriften zu aufwändig gewesen wäre. Der 2,0i-Motor mit 86 kW (115 PS) entfiel ebenfalls.

Ab August 1996 war der Calibra nur noch in den Ausstattungen Young, Cliff Motorsport Edition und Classic bestellbar, ab Januar 1997 als Calibra Young. Die letzten limitierten 984 Exemplare mit dem Namen Calibra Last Edition konnten ab März 1997 zu den neuen Besitzern rollen. Zur Verfügung standen der 2,0-16V- sowie der überarbeitete 2,5-l-V6-Motor (X25XE mit besserer Abgasnorm), welche in beiden Modellen bestellt werden konnten. Die Ausstattung Last Edition entsprach der reichhaltigen Kombination der Varianten Cliff Motorsport Edition und Classic. Die Preise lagen zwischen 41.415 DM (Calibra Young 2,0 16V) und 55.800 DM (Calibra Last Edition 2,5 V6).

Im Juni 1997 endete schließlich die Produktion des Calibra. Einen Nachfolger mit eigenständiger Karosserie gibt es bis heute nicht. Berichten einem Automagazin zufolge, soll Opel derzeit an einem würdigen Nachfolger tüfteln.

Insgesamt wurden 236.647 Fahrzeuge zugelassen.

Teilweise wurde der Calibra ab 1991 auch bei Valmet Automotive in Uusikaupunki (Finnland) gebaut – 93978 Exemplare. Diesen Calibras mit der „9“ am Ende der Fahrgestellnummer (statt „1“ für Rüsselsheim) wird eine bessere Rostvorsorge nachgesagt als den Rüsselsheimer Calibras.

Abmessungen des Calibras (original)

* Länge: 4492 mm
* Breite: 1688 mm
* Höhe: 1320 mm
* Radstand: 2600 mm
* Spur v/h: 1426/1446 mm
* Reifen: 195/60 R 14 85 V bis 205/50 R 16 87 W




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